Stichting Nederlandse Kaap Hoorn-vaarders
Stiftung Niederländische Kap Hoorniers
Kap Hoorn (sp. Cabo de Hornos, engl. Cape Horn, ndl. Kaap Hoorn) ist die südlichste Spitze des (süd-)amerikanischen Kontinents, die weit in eine Region mit heftigen und häufigen, überwiegend aus westlicher Richtung kommenden Stürmen hinausragt. Entsprechend sind die kräftigen, bis zu 50 Seemeilen am Tag zurücklegenden Meeresströmungen, die etwa zwischen dem 40. und 60. Breitengrad der Südhalbkugel um die Erde kreisen. Kap Hoorn befindet sich auf der letzten Schifffahrtsroute, wo sich der Handel mit Frachtseglern noch lohnte. Weizen aus Australien und Salpeter aus Chile wurden über diese Route nach Europa transportiert.
Die Umrundung von Kap Hoorn bedeutete für die Seeleute einerseits einen Tiefpunkt, andererseits jedoch auch die ultime Herausforderung in ihrer seemännischen Existenz. Nach europäischen Statistiken sind mehr als 800 Schiffe in der Region um Kap Hoorn gesunken und über 10.000 Menschen sollen da ihr Leben verloren haben. Damit befindet sich um Kap Hoorn der grösste Schiffsfriedhof der Welt.
Die Seeleute, die diese gefährliche Umrundung miterlebt haben, fühlten sich miteinander verbunden. 1937 trafen sich in St. Malo (Frankreich) mehrere französische Kapitäne und gründeten die “Amicale des Capitaines au Long Cours Cap Horniers“, also noch ohne den Zusatz “Internationale“. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg, nach Beitritt nichtfranzösischer Kapitäne, wurde die Amicale umbenannt in "Amicale Internationale des Capitaines au Long Cours Cap Horniers" (A.I.C.H.).
Zunächst war die Amicale nur für Kapitäne gedacht, wie der Name auch bezeugt, später wurden auch Seeleute anderer Ränge zugelassen.
Die A.I.C.H. wurde 2003 in St. Malo aufgelöst, weil die Kap Hoorniers fast alle nicht mehr am Leben waren. Der letzte niederländische Kaap Hoorn-vaarder, Kapitän P.G. van der Hoek, starb 2008 in hohem Alter.
Die niederländische Sektion (Abteilung) wurde 1959 als ’Vereniging van Nederlandse Kaap Hoorn-vaarders’ gegründet. Als Sitz des Vereins wurde Hoorn gewählt, weil das Kap im Jahre 1616 von seinen Entdeckern, LeMaire und Schouten, nach dem Geburtsort von Schouten, benannt worden war.
Seit den siebziger Jahren wurde es für etliche Mitglieder infolge ihres fortgeschrittenen Alters zu anstrengend den Veranstaltungen des Vereins beizuwohnen. Der Verein wurde von Aussterben bedroht und umgesetzt in eine Stiftung. Sie will die Erinnerung an die große Segelfahrt, insbesondere aber die Segelfahrt rund Kap Hoorn als Höhepunkt in der Geschichte des Seemannslebens lebendig halten.
Die Anzahl Begünstiger beträgt zur Zeit etwa 500. Unter ihnen sind nicht nur Ex-Seefahrer, sondern auch Segler sowie Personen, die ein reges Interesse haben für die Historie der See-, bzw. der Segelfahrt.
Die Stiftung zählt auch Jachtsegler, die mit ihrem Schiff Kap Hoorn auf traditionelle Weise, d.h. ohne Unterbrechung und ohne den Motor zu benutzen, vom 50. Breitengrad im Atlantik zum 50. Breitengrad im Pazifik oder umgekehrt, umrundet haben.
Schiffskapitäne erhalten die sog. Kaap Hoorn-trofee (Kap Horn-Trophäe), die von der Gemeinde Hoorn zur Verfügung gestellt wurde und vom amtierenden Bürgemeister der Stadt überreicht wird. Mitglieder der Schiffsbemannung erhalten eine Gedenkmedaille mit Urkunde.
Spätestens im November veranstaltet die Stiftung ein jährlich stattfindendes Treffen in Hoorn mit interessanten Vorträgen und als Abschluss eine traditionelle Labskous- Mahlzeit.
Im Winter organisiert der Vorstand für die Freiwilligen Vorträge.
Ein Höhepunkt ist jedes Jahr die Jahresausgabe der Stiftung. Sie erscheint zum Jahrestreffen und beschreibt meistens eine Kap Horn- Reise, evt. mit entsprechenden nautischen Themen.
Die Stiftung verwaltet ein kleines Museum mit Schiffsmodellen, Seekarten, nautischen Instrumenten u.ä. Es befindet sich in der Stadt Hoorn (Achterom 17) und ist vom 1. April bis 1. Oktober jeden Mittwoch von 11.00 bis 16.00 Uhr für das Publikum kostenlos geöffnet. In den Monaten Juni, Juli und August ist das Museum auch sonntags, von 13.00 bis 16.00 Uhr, zugänglich. Freiwillige Mitarbeiter sorgen für eine sachverständige Erklärung zu den ausgestellten Objekten.
Die große Frachtsegelfahrt um Kap Hoorn war zu international geprägt um eine hervorragende Rolle in der niederländischen maritimen Geschichte zu spielen. In den niederländischen Museen ist dieser Aspekt denn auch weitgehend unterbelichtet geblieben. Wo es um seemännisches Können geht, ist die Kap Hoorn- Fahrt der eindruckvollste Teil der Seefahrtgeschichte. Die Erinnerung an die nautischen Leistungen, die oft unter schwierigsten Umständen vollbracht wurden, verdient es, bewahrt zu bleiben.
Die “Stichting Nederlandse Kaap Hoorn-vaarders” setzt sich dafür ein. Sie erhofft sich dabei Ihre Unterstützung und Ihr Interesse.
Atlas of Cape Horn, Cartography of Southern South America, 1500-1725
Attention : porto for countries in EU is € 13,-.
A synopsis in English of the Atlas
Khersones
Leinen los 4-2017
International meeting Cap Horniers in Chile 2017
Cap Hoorn Saarbrücker